LEXIKON

  • - Allergie

    Als Allergie wird eine Fehlfunktion des Immunsystems bezeichnet, bei der es zu einer unangemessen starken Abwehrreaktion auf ein eigentlich harmloses Teilchen aus der Umwelt (Allergen) kommt. Die wichtigsten Allergene für die Atemwege sind Pollen von Gräsern, gefolgt von Hausstaubmilben und Baumpollen. Symptome einer Allergie der Atemwege sind vermehrte Schleimbildung, Husten und Atemnot. Zur Diagnose einer Allergie stehen verschiedene Tests zur Verfügung (Prick-Test, Messung von IgE-Antikörpern, nasale Provokation). Die Therapie richtet sich nach der Stärke der Beschwerden. Die einzige Therapie, die die Ursache einer Allergie behandelt, ist die Hyposensibilisierung (Spezifische Immuntherapie).

     

  • - Akute Bronchitis

    Husten und Schleimbildung gehören zu den häufigsten Beschwerden, wegen denen ein Lungenfacharzt konsultiert wird. Bei der akuten Bronchitis beginnen Husten und Schleimbildung plötzlich (akut), oft zusammen mit Fieber und körperlicher Schwäche. Ursache ist meistens eine Virusinfektion. Die Beschwerden bessern sich innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst, aber auch eine Dauer von vier bis sechs Wochen ist nicht ungewöhnlich. Die Behandlung besteht aus körperlicher Schonung und Medikamenten zur Linderung der Beschwerden. Eine Antibiotikatherapie ist selten erforderlich. Wenn die Beschwerden länger als vier bis sechs Wochen andauern, ist eine genauere Abklärung zum Ausschluss anderer Erkrankungen angebracht.

     

  • - Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale ist eine sehr häufige Erkrankung. Sie verursacht bei den Betroffenen Atemnot, Husten und vermehrte Schleimbildung. Die Symptome können alle zusammen oder einzeln, anfallsartig oder dauerhaft mit wechselnder Intensität auftreten. Die Ursache ist eine Entzündung in den Bronchien, die dazu führt, dass diese überempfindlich auf eigentlich harmlose Reize reagieren (bronchiale Hyperreagibilität). Solche Reize können z.B. Pollen von Gräsern oder Bäumen (Allergisches Asthma), körperliche Anstrengung (Anstrengungsasthma), Infektionen (Infektasthma), kalte Luft und auch Sprechen oder Lachen sein. Die Diagnose kann durch Anamnese und Lungenfunktionsprüfung gestellt werden. Zur Therapie steht eine Vielzahl an Wirkstoffen zur Verfügung, die je nach Ursache des Asthmas und Schwere der Beschwerden ausgewählt werden. Von besonderer Bedeutung ist die Behandlung der ursächlichen Entzündung der Bronchien mit inhalierbaren Kortisonpräparaten, die das Asthma sehr zuverlässig unter Kontrolle bringen und aufgrund ihrer geringen Dosierung sehr gut verträglich sind.

     

  • - COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, deutsch Chronisch Obstruktive Bronchitis)

    Die COPD (Chronisch Obstruktive Bronchitis) ist eine häufige Erkrankung, die meistens durch Tabakrauchen verursacht wird. Rauchen stellt einen Reiz für die Bronchien dar, der über die Jahre zu einer Entzündung ihrer Schleimhaut und in der Folge zu Verengung und Vernarbung führt (chronische Obstruktion). Häufige Beschwerden sind Atemnot bei körperlicher Anstrengung, Husten und vermehrte Schleimbildung (Raucherhusten). Wird das Rauchen nicht aufgegeben, nehmen die Beschwerden zu. Die COPD ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Die wichtigste Therapiemaßnahme ist die Entwöhnung von der Tabaksucht. Zur Linderung der Beschwerden stehen eine Reihe Medikamente zur Verfügung, die je nach Ausprägung der Beschwerden eingesetzt werden.

     

  • - Dyspnoe (Atemnot)

    Das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen (Dyspnoe) ist eines der häufigsten Symptome, wegen denen ein Lungenfacharzt konsultiert wird. Das Gefühl von Atemnot kann viele Ursachen haben. Neben Erkrankungen der Atmungsorgane können Erkrankungen des Herzens, des Blutes, der Schilddrüse oder psychischen Störungen, vor allem Ängste, Atemnot verursachen.

     

  • - HAUSSTAUB - MILBENALLERGIE

    Eine Allergie gegen Milben, genauer gesagt gegen den Kot von Milben, der sich auch im Hausstaub findet, ist die zweithäufigste Allergie in Deutschland. Fast jeder Fünfte ist betroffen. Die häufigsten Beschwerden sind Nießen, verstopfte Nase, Schleimbildung im Nasen-Rachenraum, Husten und Atemnot. Auch Hautrötung, Juckreiz, Rötung der Augen und Schwellung der Augenlider können durch eine Milbenallergie hervorgerufen werden. Besonders typisch ist, dass die Beschwerden nachts und morgens nach dem Aufstehen am stärksten sind. Dies kommt daher, dass die größte Belastung durch Milben im Bett besteht. Obwohl sich eine Belastung durch Milben nie vollständig vermeiden lässt, gibt es doch sehr gute Möglichkeiten eine Milbenallergie zu behandeln. weiterlesen>

  • - Husten

    Husten ist eines der häufigsten Symptome, wegen denen ein Lungenfacharzt konsultiert wird. Besteht der Husten weniger als vier bis sechs Wochen, wird er als akut bezeichnet. Ursache ist dann meist eine Infektion der Atemwege mit Viren (Erkältung). Der akute Husten vergeht in den meisten Fällen von allein. Jeder Husten, der länger als sechs Wochen anhält, wird als chronisch bezeichnet und sollte abgeklärt werden, um eine Therapie der Ursache zu ermöglichen. Asthma bronchiale, COPD, Lungenfibrose und Lungenkrebs sind mögliche Ursachen eines chronischen Hustens. Auch Erkrankungen des Herzens, der Speiseröhre und des Nasen-Rachen-Raums können Husten auslösen. Die Behandlung richtet sich nach der gefundenen Ursache.

    Eine der häufigsten Ursachen für chronischen Husten ist ein Reizzustand der Bronchien, der nach einer akuten Infektion nicht richtig abheilt und dazu führt, dass die Bronchien auf eigentlich harmlose Reize überempfindlich reagieren. Die Erkältung ist weg, der Husten bleibt. Man nennt diese eine bronchiale Hyperreagibilität nach Atemwegsinfekt. Mit Medikamenten aus der Asthmatherapie lässt sich diese Form des chronischen Hustens sehr gut behandeln.

     

  • - Lungenemphysem

    Beim Lungenemphysem werden die Lungenbläschen (Alveolen) überbläht und zerstört, so dass sie keine Funktion mehr haben. In der Lunge können bis zu mehrere Zentimeter große Luftbasen ohne Lungengewebe entstehen (Emphysem leitet sich aus dem Griechischen her und bedeutet Blase). Die betroffenen Bereiche nehmen nicht mehr effektiv am Atmungsvorgang teil. Es kommt zu Atemnot. Ursache ist meistens eine COPD (Chronisch Obstruktive Bronchitis), bei der die Entzündung der Bronchien auf die Lungenbläschen (Alveolen) übergreift und diese zerstört. COPD und Emphysem treten oft gemeinsam auf. Wichtigste Ursache ist das Tabakrauchen und die wichtigste Therapiemaßnahme ist der Verzicht aufs Rauchen, weil sonst die Zerstörung der Lunge fortschreitet. Zerstörte Lungenbereiche können nicht wieder hergestellt werden. Neben Medikamenten stehen zur Behandlung auch endoskopische und chirurgische Verfahren zur Verfügung.

     

  • - Lungenembolie

    Eine Lungenembolie ist der Verschluss einer Lungenarterie. Meist wird sie ausgelöst durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), das in einer Vene der Beine entstanden ist (Thrombose), sich von dort gelöst hat und über den Blutkreislauf durch die rechte Herzhälfte hindurch in die Lunge transportiert wurde, dann dort in den Blutgefäßen hängenbleibt und zum Verschluss führt (Embolie). Atemnot ist das häufigste Symptom. Je nach Ausmaß kann eine Lungenembolie lebensbedrohlich sein. Die Diagnose wird meistens durch eine Computertomographie gestellt. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Embolie. Eine Blutverdünnung (Antikoagulation) über mehrere Monate ist immer erforderlich.

     

  • - LUNGENFIBROSE

    Bei der Lungenfibrose kommt es zu einer krankhaften Vermehrung und Verhärtung des Bindegewebes (Fibrosierung, Fibrose), das im Raum zwischen den einzelnen Lungenbläschen (Alveolen) liegt. Dieser Zwischenraum (Interstitium) wird ausgefüllt von Blutgefäßen, Kollagenfasern und verschiedenen Zellen, u.a. Fibroblasten. Eine Entzündung des Zwischenraums wird Interstitielle Pneumonie genannt.  Solche Interstitielle Pneumonien, die zur Fibrose führen, können ausgelöst werden durch Medikamente (z.B. Amiodaron), durch Allergien (z.B. Vogelzüchterlunge), durch Steinstaub (Pneumokoniose). Lässt sich keine Ursache ermitteln, spricht man von einer Idiopathischen Interstillen Pneumonie. In diese Erkrankungsgruppe fällt u.a. die Idiopathische Pulmonale Fibrose (IPF). Die Betroffenen leiden an chronischem Husten und Atemnot. Die Abklärung und Ermittlung der Ursache einer Lungenfibrose kann sehr aufwendig und anspruchsvoll sein. Häufig ist eine Probenentnahme (Biopsie) aus der Lunge erforderlich. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Erst seit wenigen Jahren sind Medikamente verfügbar, die die Fibrosierung effektiv beeinflussen können.

     

  • - Lungenhochdruck (Pulmonale Hypertonie)

    Die Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) ist eine relativ seltene Erkrankung. Atemnot bei Anstrengung ist das häufigste Symptom. Dabei ist der Blutdruck in dem Abschnitt des Blutkreislaufs, der von der rechten Herzhälfte über die Lunge zur linken Herzhälfte führt, zu hoch. Da es keine einfache Methode gibt, um den Blutdruck in diesem Bereich zu messen und die Ursachen vielfältig sind, ist die Diagnostik sehr aufwendig und anspruchsvoll.

     

  • - Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)

    Eine Veränderung im Erbgut von Zellen der Bronchialwand führt zu deren ungebremster bösartiger Vermehrung. Die häufigste Ursache hierfür ist das Tabakrauchen. In frühen Stadien macht Lungenkrebs oft keine Beschwerden, so dass er erst relativ spät bemerkt wird. Im Verlauf können Husten, Atemnot, Schmerzen und Gewichtsverlust auftreten. Die Diagnose erfolgt mit Röntgen, Computertomographie und Bronchoskopie. Die Therapie richtet sich nach dem Stadium und der Beschaffenheit des Tumors (Histologie, Rezeptorstatus und genetisches Profil der Tumorzelle).

     

  • - Obstruktion

    Obstruktion bedeutet eine Behinderung des Atemflusses, meist verursacht durch eine Einengung der Bronchien. Man unterscheidet eine veränderliche (variable) von einer nicht veränderlichen (fixierten) Obstruktion. Ob sich eine Obstruktion durch eine gezielte Behandlung verbessern lässt, erlaubt wichtige Rückschlüsse auf die Ursache der Obstruktion. So findet sich beim Asthma bronchiale meist eine variable Obstruktion. Dagegen ist die Obstruktion bei der COPD meist fixiert.

     

  • - Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS, Schnarchen mit Atempause)

    Die Muskulatur des Halses kann während des Schlafes so erschlaffen, dass der Rachenraum kollabiert und keine Luft mehr in die Lungen gelangt. Es ist kein Atemfluss mehr vorhanden und es entsteht eine Atempause (Apnoe). Wenn durch die Atempause der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, kommt es zu einer Weckreaktion, bei der der Schlaf kurz unterbrochen bzw. leichter wird und die Muskeln wieder fester werden. Wenn nun der Atem wieder durch den Rachen fließt, entsteht das typische Schnarchgeräusch nach der Atempause. Die Weckreaktion ist ein Schutzmechanismus, der zwar ein Ersticken im Schlaf verhindert, aber die Schlafqualität stört, so dass der Schlaf nicht mehr erholsam ist. Betroffene sind morgens nicht ausgeschlafen, müde am Tag und neigen dazu am Tag einzuschlafen, auch wenn sie dies gar nicht wollen (z.B. Sekundenschlaf beim Autofahren). Die Diagnose wird durch eine ambulante nächtliche Polygraphie gestellt. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Meist ist die CPAP-Therapie die geeignetste Methode.

     

  • - Pleuraerguss

    Die Pleura (Brustfell) ist eine Haut, die die Brustwand von innen auskleidet und auch die Lunge überzieht. Zwischen der Pleura der Lunge und der Pleura der Brustwand ist ein dünner mit einer Flüssigkeit gefüllter Spalt, der Lunge und Brustwand gegeneinander verschiebbar macht. Sammelt sich in diesem Spalt eine größere Flüssigkeitsmenge, spricht man von einem Pleuraerguss. Für die Bildung eines Pleuraergusses gibt es viele Ursachen, z.B. Entzündung der Pleura (Pleuritis), Pneumonie (Lungenentzündung), Lungenkrebs und Herzerkrankungen. Da der Erguss die Lunge komprimiert und so die Atmung behindert, leiden die Betroffenen meistens an Atemnot. Zur Klärung der Ursache und Linderung der Beschwerden wird eine Pleurapunktion durchgeführt

  • - Pneumonie (Lungenentzündung)

    Eine Entzündung der Lunge (Pneumonie) wird meistens durch Bakterien hervorgerufen. Typische Symptome sind Fieber, Husten mit eitrigem Auswurf, Atemnot und körperliche Schwäche. Es gibt aber auch untypische Verlaufe (Atypische Pneumonie). Die wichtigsten Untersuchungsmethoden zur Feststellung einer Pneumonie sind die Röntgenaufnahme des Thorax und die Blutuntersuchung auf Entzündungszeichen (CRP-Wert). Die wichtigste Therapiemaßnahme ist die möglichst schnelle Behandlung mit Antibiotika. Die Auswahl des Antibiotikums richtet sich nach dem vermuteten Erreger, der Schwere der Erkrankung und dem Vorliegen bestimmter zusätzlicher Risiken (kalkulierte Antibiotikatherapie). Mit modernen Antibiotika lassen sich Pneumonien sehr zuverlässig behandeln. Dennoch bleibt die Pneumonie eine ernste Erkrankung, die auch heute noch zum Tod führen kann.

     

  • - Pneumothorax

    Tritt ein Riss in der Lungenoberfläche auf, so gelangt Luft aus der Lunge und sammelt sich zwischen Lunge und Brustwand. Eine solche Luftansammlung nennt man Pneumothorax (Luft im Brustraum). Risse in der Lunge entstehen durch Verletzungen, können aber auch auftreten, ohne dass eine Ursache ersichtlich ist. Die Betroffen spüren meist einen stechenden Schmerz in Brust oder Rücken und Atemnot. Die Diagnose wird durch ein Röntgen des Thorax gestellt. Je nach Größe des Pneumothorax ist es erforderlich die Luft aus dem Brustraum zu entfernen. Hierzu wird ein dünner Plastikschlauch (Drainage) durch die Brustwand in den Brustraum gelegt. Größere oder wiederkehrende Risse in der Lunge müssen operativ behandelt werden.

     

  • - Restriktion

    Als Restriktion wird eine Verminderung des Lungenvolumens bezeichnet. Erkrankungen, die typischerweise zu einer Restriktion führen sind z.B. Pleuraerguss, Lungenfibrose, Deformitäten des Brustkorbs, Lähmung des Zwerchfells.

  • - Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist weltweit die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit mit über einer Millionen Todesfällen pro Jahr, was vor allem an schlechten hygienischen Verhältnissen, Mangelernährung und fehlendem Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung liegt. In Deutschland ist die Tuberkulose dagegen eine relativ seltene und gut behandelbare Erkrankung. Erreger ist ein Bakterium mit dem Namen Mykobakterium tuberculosis. Betroffene leiden häufig an Husten, Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Die Diagnose wird durch Röntgen des Thorax und den Nachweis des Erregers in Sputum oder Gewebe gestellt. Die Behandlung erfolgt mit einer Kombination verschiedener Antibiotika über mindestens sechs Monate.

     

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